Lymphödem
Lymphödem

Unsere Behandlung bei einem Lymphödem

Lipödem Kompressionstherapie
In unserem zertifizierten Beratungszentrum für Lymphologie steht die Sicherstellung einer qualifizierten Versorgung und eines Therapieerfolgs von Patienten im Mittelpunkt unseres Handels. Dabei beraten wir Sie gerne über die Behandlungsmöglichkeiten und die für Sie geeignete Kompressionsversorgung.

In Deutschland sind ca. 2 Mio. Bundesbürger von einem Ödem betroffen, das unterschiedliche Ursachen haben kann. Die Diagnose, die Verordnung und letztendlich die Behandlung von lymphologischen Erkrankungen stellen nach wie vor eine besondere Herausforderung dar. Nicht selten bleiben betroffene Patienten aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit im Umgang mit dieser Erkrankung unversorgt oder werden nur unzureichend behandelt.

Mittels einer Kompressionstherapie wird das Lymphsystem wieder angeregt, die z. B. in Folge einer Operation oder Bestrahlung, angesammelte Flüssigkeit abzutransportieren. In unserem zertifizierten Beratungszentrum für Lymphologie an der Helmholtzstraße 27 in Viersen erhalten Sie neben der qualifizierten Versorgung die passende Beratung zum Thema Kompressionstherapie. Ziel ist dabei der Erfolg der Therapie. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen mit einfachen Mitteln und kleinen, praktischen Tricks und Kniffen aus der Praxis erreichen können.

Leichter leben mit Lymphödem

Was ist ein Lymphödem?

Ein Lymphödem ist eine Ansammlung von eiweißreicher Flüssigkeit (Lymphe), die zu einer Schwellung im Gewebe führt. Wie kann das passieren? Das Lymphgefäßsystem ist Teil unseres Immunsystems im Körper. Lymphgefäße filtern und entsorgen Stoffe, die in Flüssigkeit gelöst sind – die sogenannte „lymphpflichtige Last“ oder kurz „Lymphe“. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Blut-Eiweiße, Fettsäuren, Stoffwechsel- oder Entzündungsprodukte.

Ist der Lymphabfluss gestört, staut sich die Lymphe und es sammelt sich Flüssigkeit im Zwischenzellgewebe an, was nach außen als Schwellung sichtbar wird. Flüssigkeitsansammlung im Gewebe sorgt dafür, dass das Lymphödem im Laufe der Zeit voranschreitet. Die eiweißreichen Lymphe aktivieren Zellen, die neues Bindegewebe bilden.

Das Lymphödem – eine chronische Erkrankung

Das erkrankte Gewebe verhärtet sich, das Hochlegen der Arme oder Beine bringt keine Linderung und die Schwellung ist nicht mehr eindellbar. Im weiteren Verlauf verhärtet sich die Haut weiter und es können warzenförmige Wucherungen, Verfärbungen der Haut und
Fettablagerungen entstehen. Die Haut ist nun auch besonders anfällig für Infektionen.

Woran erkenne ich, dass ich ein Lymphödem habe?

Sie haben Schwellungen an den Armen oder Beinen? Genau an diesen Stellen fühlt sich Ihre Haut teigig an und ist gespannt? Sie haben das Gefühl, dass Ihre Gelenke aufgrund der Lymphansammlung unbeweglicher werden und Uhren sowie Schmuck sitzen enger? Die Schwellung ist eindellbar und geht beim Hochlagern zurück? Das sind typische Symptome für das Anfangsstadium eines Lymphödems. Die positive Nachricht: Es kann gut behandelt werden.

Symptome eines Lymphödems können Sie selbst wahrnehmen, sie können aber auch äußerlich sichtbar sein. Wichtig ist, so früh wie möglich eine genaue Diagnose und Behandlung vom Facharzt zu erhalten. Denn je früher mit einer geeigneten Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten zu verhindern.

Äußerlich sichtbare Symptome

• Schwellung einer Extremität, die häufig asymmetrisch auftritt z.B. nur ein Arm/Bein oder beide Beine mit unterschiedlich starker Ausprägung
• Schwellungen an Fuß- und/oder Handrücken
• Hautveränderungen
• Deutlich erkennbare Hautfalten und Furchen
• Eingeschränkte Beweglichkeit
• Entzündliche Veränderungen der Haut

Spürbare Symptome

• Müde, schwere oder schmerzende Extremitäten
• Druck- und Spannungsgefühl
• Kribbeln oder Stechen
• Schnellere Ermüdung des betroffenen Beines oder Armes
• Kleidung und Schmuck fühlen sich enger an

Versorgungsmöglichkeiten bei einem Lymphödem

Was kann ich für mein Lymphödem tun?

Für die Behandlung Ihres Lymphödem stehen Ihnen prinzipiell zwei Maßnahmen zur Verfügung: die konservative oder die operative Behandlung. Die konservative Therapie sollte immer als Erstbehandlung im Fokus stehen. Eine operative Behandlung sollte nur durchgeführt werden, wenn konservative Maßnahmen nicht helfen, die Schwellung extrem stark ist oder überschüssiges Gewebe entfernt werden muss. Hier muss die Beratung von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden.


Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose, denn mit einer geeigneten Behandlung kann der Zustand Ihres Lymphödems erhalten oder sogar verbessert werden.

Die konservative Therapie

Eine erfolgreiche konservative Lymphödemtherapie besteht aus den zwei Phasen der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Der Fokus in der ersten Phase liegt auf der Entstauung Ihres Lymphödems. Hierbei wendet Ihr Lymphtherapeut oder Ihre
Lymphtherapeutin gezielte Griffe vom Rumpf bis zu den betroffenen Extremitäten an, um den Fluss der Lymphflüssigkeit wieder verstärkt zu aktivieren und überschüssige Gewebsflüssigkeit abzutransportieren.

Eine anschließende Kompressionsbehandlung mit mehrlagigen, nicht-elastischen Kompressionsverbänden dient dazu, den Lymphfluss weiter zu erhöhen, Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Lymphgefäße zu transportieren und somit die Schwellung zu reduzieren.
Gleichzeitig wird der Druck in den Venen reduziert, was ebenfalls zu einem Abschwellen führt. Anschließend folgt in Phase 2 die Erhaltung des entstauten Zustands durch das konsequente Tragen von Kompressionsversorgungen.

Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)

Die KPE ist die effektivste Therapie und die Basis jeder erfolgreichen Lymphödembehandlung.
Ihre zwei Phasen umfassen fünf individuell aufeinander abgestimmte therapeutische Komponenten:

• Manuelle Lymphdrainage
• Kompressionstherapie
• Bewegungstherapie
• Hautpflege
• Selbstmanagement

Phase I ist die Entstauungsphase. Im Fokus steht die Reduktion des Ödems durch mehrlagige, nicht-elastische Kompressionsverbände.
In dieser Phase werden alle Bausteine der KPE in fachkundiger Beratung, möglichst 1 – 2 x täglich angewandt.

Phase II ist die Erhaltungs- und Optimierungsphase. Hier wird der Therapieerfolg mithilfe von medizinischen Kompressionsversorgungen konserviert und optimiert. Die Bausteine der KPE werden je nach Bedarf und Beschwerden eingesetzt. Ihr
aktives Mitwirken ist in beiden Phasen erforderlich.

Entstauungstherapie Kompressionsversorgung
Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Die MLD ist eines der zentralen Elemente der KPE. Schon nach kurzer Zeit können mit der MLD sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Die Therapie wird vom Arzt angeordnet und von ausgebildeten Lymphtherapeuten ausgeführt.

Die Kosten werden in der Regel von Ihrer Krankenkasse getragen. Bei dieser sanften Art der Massage wird durch spezielle Griffe, Verschiebe- und Dehntechniken die Aktivität der Lymphbahnen angeregt und so der Abfluss der Lymphflüssigkeit unterstützt. Das verhärtete Bindegewebe wird insgesamt gelockert und verliert somit an Schwellung.

Eine Tiefenatmung verstärkt die positiven Effekte der MLD. Die sogenannte „Zwerchfellatmung“ hilft dabei, tief liegende Lymphkollektoren zu öffnen. Daher beginnt und endet eine MLD für gewöhnlich mit Tiefenatmungs-Übungen.

Übrigens: Lachen regt ebenfalls die Tiefenatmung an! Neben der Wirkung auf den Lymphfluss kann Lachen auch Stress, Angstzustände und sogar Depressionen lindern.

Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie ist ein weiteres zentrales Element der KPE. Je nach Phase kommen nicht-elastische Kompressionsbandagen oder Kompressionsversorgungen zum Einsatz. Durch den Druck von außen wird der Lymphfluss erhöht, Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Lymphgefäße transportiert und somit die Schwellung reduziert. Gleichzeitig wird der Druck in den Venen vermindert, was ebenfalls zu einem Abschwellen führt.

Kompressionsbandagierung

In der ersten Phase der KPE wird dazu ein mehrlagiger nicht-elastischer Kompressionsverband aufgebaut. Zunächst wird dafür ein Schlauchverband angelegt. Dieser schützt die Haut und fixiert die Wickelung. Anschließend folgt eine Polsterlage, die eine bessere Anlage der eigentlichen Kompressionsbandage erleichtert. Darüber wird abschließend die eigentliche Kompressionsbandagierung gewickelt, indem der betroffene Körperbereich fest mit Bandagen umschlossen wird.

Kompressionsversorgung

Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe oder auch Flachstricke sind das Mittel der Wahl, wenn es um die Versorgung in der Lymphologie und nach Verbrennungen geht. Sie entsprechen in ihrer Elastizität den Kurzzugbinden des Kompressionsverbandes, der in der Entstauungsphase von Lymphödemen verwendet wird.

Die Kompressionsstrümpfe bestehen aus festem, dickem Textilmaterial und besitzen herstellungsbedingt eine Naht. Die flachgestrickten Strümpfe sind nach Maß gefertigt. Durch das spezielle Strickverfahren geben diese Strümpfe weniger nach und verhindern das Fortschreiten der Krankheit. Eine Versorgung mit den dünnen Kompressionsstrümpfen ohne Naht, die es auch als Serien-Konfektionsstrümpfe gibt, ist für den Therapieerfolg ungeeignet.

Wie oft und wann soll die lymphologische Versorgung verordnet werden?

  • Erstversorgung: Nach manueller Lymphdrainage/Entstauung durch den Lymphtherapeuten
  • Wechselversorgung: Sobald Sie sicher sind, dass Sie Ihre Erstversorgung anziehen und tragen können und dies auch wollen
  • Nachversorgung: spätestens nach 6 Monaten, sowie bei Gewichtsveränderungen, Umfangsveränderungen

 

Fachberatung für kompressionstherapeutische Hilfsmittel und Maßnahmen

  • Persönliche Fachberatung durch das Team des Sanitätshauses
  • Abwicklung mit Ihrer Krankenkasse
  • Kompressions- und Lymphentlastungs-Bustiers
  • Kontakte zu Selbsthilfegruppen
  • Hausbesuche / Kundenparkplätze