Dynamische Kopforthese nach frühzeitiger Schädelnahtverknöcherung (Kraniosynostosen) als postoperatives Behandlungshilfsmittel
Kraniosynostosen entstehen durch vorzeitige Verknöcherung einer oder mehrerer Schädelnähte. Je nachdem, welche der Schädelnähte betroffen sind, kommt es zu einem charakteristischen Fehlwachstum des Schädels. Eine operative Korrektur kann erforderlich sein.
Die Frontalnahtsynostose (oder Metopicanahtsynostose) ist die frühzeitige Verknöchern der Knochennaht, welche an der Stirn entlang Richtung Nasenwurzel läuft. Dadurch kann sich die Breite der Stirn nicht richtig ausbilden, es entsteht eine bugförmige Stirn, die zumeist von oben betrachtet deutlich sichtbar ist.
Die Sagittalnahtsynostose ist eine frühzeitige Verknöcherung der Pfeilnaht (Sagittalnaht), welche zwischen der vorderen und der hinteren Fontanelle verläuft. Der Schädel kann durch die Verknöcherung nicht in die Breite wachsen und bleibt dort schmal. Es erfolgt ein Ausgleichswachstum, das sich in einer über-
mäßigen Wölbung der Stirn und des Hinterkopfes zeigt.
Eine einseitige Koronarnahtsynostose beschreibt die Verknöcherung der rechten oder linken seitlich im Haaransatz verlaufenden Schädelnaht. Dadurch entsteht eine Asymmetrie der Stirn mit einer Abflachung auf der betroffenen Seite und einer mangelnden Ausbildung der Augenhöhle.
Eine Verformung des Hinterhauptes entsteht häufig durch einseitige Lagerung oder durch Druck auf den Kopf im Mutterleib. Doch eine einseitige Abflachung des Hinterkopfes kann auch durch eine Verknöcherung der rechten oder linken Hinterhauptsnaht (Lambdanahtsynostose) entstehen. Dabei tritt ein Ausgleichswachstum der gegenseitigen hinteren Scheitelregion auf. Häufig ist auch die Position der Ohren asymmetrisch.
Beginn der Behandlung
Die Versorgung muss 2 - 4 Wochen nach der OP beginnen.
Behandlungsdauer
4 - 12 Monate